Barrierefrei, universal oder benutzerfreundlich?

In den letzten Jahren haben sich praktisch drei Design-Ansätze entwickelt, die für alle Menschen
einfacher zu nutzen sind und somit auch die Gruppe der menschen mit Behinderung einschließen.
Diese gelten sowohl für bauliche Maßnahmen als auch für Produkte und Dienstleistungen im Bereichen der Kommunikation und Unterhaltungselektronik. Hinzu kommt der Bereich der Informationstechnologien mit seinen Angeboten wie Hardware, Software, medialen – und online Lernangeboten, Websites sowie der inklusive Unterricht.

Worin unterscheiden sich diese drei Begriffe eigentlich?

Die Barrierefreiheit hat den Personenkreis der Menschen mit Behinderung im Fokus, wobei beachtet wird,dass Sie die Eigenschaften von Produkten, Dienstleistungen und Einrichtungen selbständig nutzen können.
Der Gesetzgeber hat hierfür Richtlinien verabschiedet die vorschreiben, dass ” öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen vollständig zugänglich sein müssen”. Anders betrachtet, ist die Zugänglichkeit und somit die Teilhabe an allen wesentlichen Bereichen des Lebens herzustellen und fortlaufend anzupassen.

Design for all – Universelles Design

Dieser Ansatz geht über die Barrierefreiheit hinaus und bezeichnet die Gestaltung von Produkten und bauliche Maßnahmen, die von allen Menschen so weit wie möglich genutzt werden können, ohne dass eine Anpassung für einen bestimmten Personenkreis erforderlich ist. Beispiele hierfür sind abgesenkte Bordsteinkanten und automatische Türöffner, die von allen Menschen genutzt werden können.

Als Einflussgrößen für das universelle Design können Angaben wie Geschlecht, Alter, Statur, Kultur , Nationalität /ethnische Gruppe ,, Muttersprache und Lernpräferenz herangezogen werden.
Das ziel des Universellen Design ist, in erster Linie den Bedarf an unterstützenden Technologien soweit wie möglich zu verringern oder gar aufzuheben. Dabei werden bereits vorhandene Hilfstechnologien unterstützt, wie sie in Hard- oder Software vorhanden sind.
(Beispielsweise die Eingabehilfen von Windows 10, etc.).

Was beide Ansätze verbindet, dass Sie nicht! dem Kreis der durchschnittlichen Nutzergruppe betrachten und versuchen eine möglichst breite Zugänglichkeit für ein Produkt oder System zu schaffen.

Usability – Benutzerfreundlichkeit

Bezeichnete früher die Usability eher die Gebrauchstauglichkeit – wird heute der Begriff der Benutzerfreundlichkeit verwendet. Sie beachtet
die intuitive Bedienbarkeit eines Produktes oder Systems,
leicht zu erlernen,verstehen und zu merken. Leider werden immer noch wenig Menschen mit Behinderung in den Tests für die Usability einbezogen, so dass diese Produkte für Sie nicht unbedingt barrierefrei sind. Die Usability besitzt jedoch aktuell durchaus Ansätze, die sich mit der Barrierefreiheit kreuzen und auch Aspekte des universellen Design betreffen:

Leichte Erlernbarkeit, welches für die Barrierefreiheit die Verständlichkeit betrifft. Auch ie Konsistenz, also die Schlüssigkeit eines Produktes, welche wiederum eine klare Funktionalität der Barrierefreiheit voraussetzt und nicht zuletzt die Effizienz und Effektivität, bei denen beide Ansätze mit minimalen einfachen Aufwand erfolgreich Ire erforderlichen ziele und Lösungen anstreben.

Fazit

Wenn Produktdesigner universelle Designprinzipien anwenden, mit besonderem Augenmerk auf die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen, und wenn Usability-Experten routinemäßig Menschen mit verschiedenen Behinderungen in Usability-Tests einbeziehen, werden mehr Produkte für alle zugänglich und nutzbar sein.