Kategorie: Barrierefreiheit

Beispiel

Anhand der drei folgenden Gruppen können Sie bereits erahnen, welche Bedürfnisse bestehen und was zu beachten ist. Aber keine Angst, es haben sich über die Jahre Menschen Gedanken über die Barrierefreiheit gemacht und Ansätze weiterentwickelt. Es heißt weiter „am Drücker“ zu bleiben und kreative Lösungen auch im Hinblick neuer Technologien zu verfolgen.


Gehörlose Menschen kommunizieren mit Gestik und Mimik.

Eine Angehörige mit einem gehörlosen Sohn erklärte zum Thema Selbständigkeit, dass bis in die 80er Jahre Gehörlose Menschen einen Wortschatz von 150 – 200 Wörter lernten, um sich mit anderen Menschen über die Lautsprache zu verständigen.

Erst danach wurde die Gebärdensprache immer mehr und mehr zur offiziellen Sprache anerkannt.
Heute gibt es sogar länderspezifische Dialekte wie beispielsweise das bayrische „Wurschtel“ für Wurst! Die Gebärdensprache ist dabei vollwertig in ihrer Syntax und Grammatik, im Satzaufbau teils anders verwendet wie die Schriftsprache und Gestik und Mimik bilden zusammen Ausdrucksstärke und Inhalt. Um so verständlicher ist es, dass die Schriftsprache mit all seinen Beschreibungen wie eine Art Fremdsprache für gehörlose Menschen erlernt werden muss.

Werden jedoch mehr und mehr allgemein verständliche Symbole und Illustrationen eingebunden, auch in Kombination passend zum Text, erleichtert dies das Verständnis des gesamten Inhalts.

Hochgradig sehbehinderte- und blinde  Menschen verstehen allein aus dem Textverständnis heraus

Die beste „Hörfilmfassung“ ist ein Roman – ohne Bilder, wobei der Verlauf der Geschichte mit allen Handlungssträngen einschließlich bildhafter Darstellung durch reinen Text auskommt!

Interessant dabei ist, dass auch Sehende in gleicher Weise ein Verständnis von der Handlung erhalten – nur mit anderen „bildlichen“ Vorstellungen vom Geschehen.

Dies bedeutet, dass für den Einsatz von Bildern  und einer Beschreibung dazu, diese nicht den eigentlichen Textfluss stören darf, sondern Ihn um diese Bildbeschreibung sinnvoll ergänzen.

Bild und Text stellen somit die Handlung ohne Brüche dar.

Kognitiv – ein Augenmerk auf die Konzentration und Wahrnehmung ist wichtig

Während für sehbehinderte Menschen das Lesen eher durch einen starken Kontrast verbessert wird, ist hier eher Vorsicht geboten, mit  „sanften“ Farben für Hintergrund und Übergänge zu arbeiten!

lange Fließtexte mit Beschreibungen könnte zum Leseabbruch führen. Inhalte in kurzen verständlichen Sätzen „auf den Punkt gebracht“ setzen den Fokus auf das Wesentliche. Ergänzend dazu ein durchweg einheitlicher Aufbau bestimmter Inhalte durch Aufzählungen, Einrückung und Hervorhebung von wichtigen Textpassagen führen auf „kurzem Weg“ gezielt als schnelle Übersicht zur gewünschten Information.

Was lässt sich daraus ableiten?

Gehörlose und kognitiv beeinträchtigte Menschen kommen beide gut mit weniger Text und zusätzlichen Bildern und Symbolen aus. Aber Vorsicht! Gehörlose Menschen nutzen bereits in Ihrer Sprache viel Symbolik. Unabhängig davon sind grafische Elemente (wie beispielsweise Piktogramme) sinnvoll, die für alle verständlich sind. Eine klare Struktur ist bei allen drei zuvor aufgeführten Handicaps von Vorteil, da auch blinde Menschen sich viel an dem einheitlichen Aufbau der Seite orientieren. Für stark seheingeschränkte Menschen sind die bildlichen Informationen kaum verwertbar. Die Beschreibung dazu muss kurz, aber aussagekräftig genug sein und bildet zusammen mit dem Fließtext die gesamte Handlung.

Auf den nächsten Seiten möchte ich gern weitere Personen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen vorstellen.

Wie arbeiten blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen?


Späterblindung und die Umstellung am Arbeitsplatz.

Sonja hatte wie die meisten Späterblindeten einen Sehrest, der durch eine Augenerkrankung mehr und mehr abnahm. Mit Ende 30 kann Sie keinen Text am Bildschirm lesen und Sie muss auf blindentechnische Hilfsmittel Umsteigen. Sie bearbeitet Aufträge über eine Eingabemaske am PC und klärt Rückfragen mit dem Kunden telefonisch. Sie hat das Glück, dass im Zuge einer Umstellung ein modernes Warensystem eingesetzt wird, das teils per Screenreader für blinde Menschen bedienbar ist.

Wie arbeiten blinde Menschen am PC?

Nutzte Sie früher eine Vergrößerungssoftware, um Bildschirmbereiche zu zoomen, so wird jetzt
mangels Sehen eine Vorlesesoftware mit einer Braille-Zeile eingesetzt.
Es wird ab Cursor die aktuelle Textzeile auf der Braillezeile in Blindenschrift dargestellt
Und Sie kann dadurch komplizierte Angaben wie Fremdnamen, Artikelbezeichnungen überprüfen.
Dabei werden Ihr die Eingabefelder der Maske für Kundenaufträge angesagt und
Sie kann diese über die Tastatur ausfüllen und zur Weiterverarbeitung speichern.

Damit Sie bei Rückfragen mit Kunden im Telefongespräch wichtige Notizen festhalten kann,
kann Sie gleichzeitig über ein Headset sprechen und die Daten in einem Planer wie Outlook festhalten.
Hierbei hilft Ihr dieser Screenreader als Vorlesesoftware über eine synthetische Stimme den eingegebenen Text vorzulesen.

Um sich über den Fortschritt in Ihrem Beruf zu informieren, abonniert Sie Online elektronische Zeitschriften im Bereich E-Commerce.

Recherchieren im Internet

Sie benutzt für die Recherche zu bestimmten Fragen von Kunden einen Webbrowser. Wenn sie eine neue Website öffnet, startet ihr Screenreader automatisch am Anfang der Seite. Der Screenreader liest zunächst den Namen des Webbrowsers und den Titel der Webseite vor. Dies ist der Titel, der in der Browser-Titelzeile oder in den Registerkarten als bereits geöffnete Seite angezeigt wird. Dann liest ihr Screenreader von links nach rechts das Logo , die Überschriften, möglicherweise einige einführende Informationen, ein Suchfeld, einen Navigationsbereich wie ein Menü und dann den Inhalt der Hauptseite vor. Sie hört sich das beim ersten Besuch einer Website an, aber wenn sie dann auf eine andere Seite geht, will sie es nicht noch einmal hören. Also, sie verwendet Tastenkombinationen, damit sie direkt zum Inhalt dieser Seite gelangen kann. Sie navigiert manchmal nach Überschriften, Orientierungspunkten und Links. Bei hilfreichen Informationen legt Sie im Browser ein Unterverzeichnis an und speichert sich die Seiten als Lesezeichen ab.

Navigieren mit Handy & Co.

Wenn Sonja unterwegs ist und Ihr Handy einschaltet, startet sich der Screenreader automatisch. Sie navigiert dabei zwischen den Elementen und Seitenbereichen über Wischgesten, die Sie mit mehreren Finger gleichzeitig ausübt. Sie verwendet den Sprachassistent, um den Browser für einen wichtigen Beitrag aufzurufen und diktiert dazu die Adresse in die Zeile. Für die weitere Recherche nutzt Sie die Suche der Startseite, aktiviert diese und gib den Begriff ein. Dabei streift Sie mit dem
Finger über die eingeblendete Tastatur und Tipp den angesagten Buchstaben vom Screenreader ein.
Die Vorschläge der Autokorrektur wird ebenso angesagt und der passende Begriff bestätigt Sie wieder mit tippen. Jetzt lässt Sie sich über eine weitere Geste den gesamten Text ab dem Inhalt vorlesen.

Menschen wie Lisa, die nicht sehen können, können mehr und mehr effektiver an weitere Aspekte des Lebens teilnehmen und sich mit anderen Personen vernetzen. Mit dem notwendigen Verständnis für die Barrierefreiheit ähnlich wie der Begriff der Nachhaltigkeit, können Designer Technologien entwickeln, die von vornherein bedienerfreundlich auch für blinde Menschen sind. Es fehlt dazu eine stärkere Verbindlichkeit für die Barrierefreiheit, obwohl viele Ansätze und Techniken bereits vorhanden sind. Diese umfassen nicht mehr als 6 % erhöhten Aufwand zu den gesamten Entwicklungskosten!

Nutzen der Barrierefreiheit für Beruf und Bildung

Ein barrierefreier Zugang für berufliche digitale Bildung ermöglicht gerade blinden Menschen ein breiteres Spektrum an allgemein gültigen Abschlüssen auch im Hinblick auf Arbeitgeber, die nach bestimmten Qualifikationen einstellen.
Bestehen im Lernprozess keine Barrieren für unterschiedliche Beeinträchtigungen fördert dies von vornherein das Lernen mit diversen Gruppen!

Merkzettel:

  • Blinde- und hochgradig Sehbehinderte Menschen benötigen eine einheitliche Seitenstruktur, um gezielt und schnell zum gewünschten Inhalt zu gelangen.

  • Dazu sind Überschriften mit untergeordneten Bereichen sinnvoll zu gliedern.

  • Alle visuellen Inhalte, die eine Information darstellen, müssen als Text diese ausreichend beschreiben.
    Dies gilt auch für komplexere Schaubilder und Diagramme.

  • Alle wichtigen Inhalte und Abläufe müssen auch per Tastatur gleichwertig zur Maus erreichbar sein, da teils Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen als auch blinde Menschen rein die Tastatur nutzen.

  • Hinzukommt für die mobile Darstellung, dass alle Inhalte und Abläufe wie per Tastatur und Maus auch per Touch erreichbar und bedienbar sind.

  • Dies gilt auch innerhalb einer Anwendung, deren Interaktion durch PopUp-Fenster und geänderte Aktionen vorhersehbar sein muss.

Was bedeutet Sehbehinderung?

Die vielfallt an Formen von Sehbehinderung sind sehr zahlreich und in bestimmten Fällen im Zusammenhang mit ursächlich anderen Beeinträchtigungen zu verstehen. So könnte beispielsweise aufgrund von schnell verlaufender Multiple Sklerose „konkurrierend“ eine stärkere Sehbehinderung eintreten. Um einen kleinen Überblick auf konkrete Formen von Sehbehinderung zu geben, beschreibe ich an dieser Stelle Formen der Netzhauterkrankung als ein Teil von Blindheit und Sehbehinderung. Ich freue mich über Ihr Feedback!

Was ist keine Sehbehinderung?

Bei der Kurz- oder Weitsichtigkeit liegt eine Hornhautkrümmung vor, die im eigentlichen Sinne keine Augenerkrankung ist. Der Sehverlust kann durch eine Sehhilfe wie eine Brille oder durch Kontaktlinsen korrigiert werden. Erst wenn dies dauerhaft nicht mehr möglich ist und das Sehvermögen allgemein zwischen 5 bis 30 % liegt, besteht eine Sehbehinderung.

Formen von Sehbehinderung

Hinzukommen weitere Faktoren wie Blendeempfindlichkeit bei bestimmten Farben wie schwarze Schrift auf weißem Hintergrund, ein eingeschränkter Ausschnitt – auch Gesichtsfeldgenannt, indem die Person sieht. Ist dabei ein scharfes sehen wie durch eine Art „Tunnel“ möglich oder nutzt die Person über das „räumliche Sehen“ eher die Wahrnehmung, um sich zu orientieren?
Oder verschieben sich gar Linien und Formen von Gegenständen durch ein Sehen wie durch ein Mosaik-Fenster, weil die Netzhaut am Augenhintergrund betroffen ist?

Zur Sehbehinderung zählt auch die Farbfehlsichtigkeit, wobei bestimmte Farbkombinationen wie beispielsweise die rot-grün Schwäche nur als Graustufen erkannt werden.

Elektronische Sehhilfen

Bei geringer Sehschärfe wird oft eine Vergrößerungshilfe eingesetzt. Solange dies für ein kontinuierliches Sehen ausreicht, können Texte auf dem Smart-Phone am Bildschirm oder auf dem Tablett mit angepassten Farben vergrößert werden. Jedes dieser Geräte bietet dazu passende Eingabehilfen an.

Video , wie mit Vergrößerung gearbeitet wird.

Quelle: vimeo.com

Vorteile beim arbeiten mit Vergrößerung (englisches Video)

from
Arbeiten mit Vergrößerung

on


Vimeo
.

Wie arbeiten sehbehinderte Menschen?

Erik muss Pläne, Baubeschreibungen und Zeichnungen einsehen. Seine Vergrößerungssoftware verfolgt dabei fortlaufend den Fokus am Bildschirm, so dass er immer den aktuellen Ausschnitt sieht. Bei längerem arbeiten am Bildschirm kann er mit dem Programm die Farben auf schwarzen Hintergrund mit weißer Abbildung und Text umkehren, um für Ihn angenehmer am Bildschirm sehen zu können.

Auf dem zweiten Bildschirm kann er über einen Schwenkarm mit einer digitalen Kamera zusätzliche Zeichnungen aus Fachschriften auf einem rotierenden Fuß einsehen und benötigte Abschnitte fotografieren. So baut er für Fachbereiche
Ein digitales Archiv nach einem bestimmten Katalogsystem auf, das von Mitarbeitern genutzt wird.

Zum Telefonieren nutzt er eine Software am Bildschirm, welches die Nummer in einem extra Fenster vergrößert anzeigt und ein Signal für eingehende Anrufe ausgibt. Auf diese Weise kann er auch das Adressverzeichnis einsehen und über das Ausklappmenü bei Rückfragen und Auskünfte anrufen oder per gespeicherte Email antworten. Zusätzlich bietet die Vergrößerungssoftware eine Vorlesesprache an, die reine Texte in Emails und in elektronischen Dokumenten vorgelesen wird.

Bei Erik wurde zudem eine mittlere Farbblindheit festgestellt, so dass er die mit grüner Farbe bereits gelesenen Mails nur als graue Farbe wahrnimmt. Damit er diese von den ungelesenen Mails unterscheiden kann, orientiert er sich an den Grafik-Symbolen vor den Betreffzeilen im Posteingang.

Merkzettel:

  • Die Farbwahl zwischen Hintergrund und Text sollte kontrastreich aber nicht blendeempfindlich sein.

  • Einen ersten Hinweis dazu können Komplementärfarben bieten, die auch die Farbfehlsichtigkeit berücksichtigen.

  • Wichtige Hinweise oder Elemente, die eine Aktion auslösen, dürfen nicht rein durch Farbe hervorgehoben sein.

  • Es sind auf Schriftarten zu achten, die bei Vergrößerung nicht verzerren.

  • Die Größe der Schrift folgt im Aufbau einer logischen Reihenfolge, beispielsweise sichtbar absteigend von den Überschriftebenen bis zum reinen Fließtext.

  • Der Kontrast für vergrößerte Schrift kann geringer ausfallen als für die normale Schriftgröße, muss sich aber dennoch ausreichend vom Hintergrund abheben.

Gehörlos- und Schwerhörigkeit


Automatischer Untertitel und die Barrierefreiheit

YouTube bietet in den aktuellen Versionen seines Players einen automatisch generierten Untertitel
Für Videos in der gewählten Sprache an. Dieser wird sogar von Screenreadern für blinde Menschen erkannt und vorgelesen, so dass hier der Eindruck entsteht, dieses Video ist jetzt barrierefrei.
Leider wird alles, was gesprochen wird auch im Untertitel angezeigt, obwohl blinde Menschen die Dialoge verstehen. Es fehlen nur die Informationen für bildliche Handlungen, die mittels Audiodeskreption hinzukommen. Sow würde die synthetische Stimme des Screenreaders ständig die Dialoge mit sprechen – also für blinde Menschen nicht unbedingt nutzbar.

Für gehörlose und schwerhörige Menschen dagegen, wäre dies kein Problem – es könnte ja der Ton ausgeschaltet werden. Allerdings sind diese automatischen Tools bei der Übersetzung oft mit Fehlern – auch im Satzaufbau behaftet, so dass schnell der inhaltliche Zusammenhang verloren geht.

Es wurde von der Firma SignTime GmbH ein Avatar vorgestellt, der Text in Gebärdensprache umwandelt, dies wurde von Gehörlosen aufgrund der gewählten Interpretation der Gebärdensprache zur Schriftsprache hin eher als recht unvollständig beschrieben.

Siehe auch:

https://www.bizeps.or.at/sind-gebaerdensprach-avatare-sinnvoll/

Das Cochlea Implantat

Das Cochlea Implantat wird heute bereits bei Kleinkindern eingesetzt und die Fachwelt spricht von einer verbesserten Lebensqualität für das Hören. Akustische Signale werden für die Sprache
Mittels einer synthetischen Stimme „übersetzt“. Dieser Klang ist dem Gehirn in der Form nicht verständlich und muss nach und nach erlernt werden. Nach mehr als einem Jahr ist es laut Forschung möglich, die geläufige Sprache vollständig zu verstehen.

Ein Beispiel

„Hören Sie Sich zuerst das Demo b) “Simulation der synthetischen Stimme an”.

Erkennen Sie, was für ein Satz gesprochen wird? Benutzen Sie bitte ggf. das Audio erneut. Hören Sie danach das Demo A das Ergebnis mit einer natürlichen Stimme an.

Wenn Sie nun erneut das Demo b) “mit der Simulation ” anhören, probieren Sie aus, wie Sie den Satz jetzt verstehen. Das Gehör nimmt den Satz mit nur 12 Frequenzen (entspricht 12 Elektroden eines CIs) wahr. Dies ist das Spektrum , die ein Implantat-Träger am Anfang seiner Nutzung lernt.“

Quelle: Universitätsklinikum Frankfurt

Berufswunsch von Peter

Peter ist von Geburt an gehörlos und hat früher als Schriftsetzer in einer Druckerei gearbeitet. Dieser Beruf wird im Zuge der Digitalisierung in der Form nicht mehr ausgeübt

Und eine Umschulung ist technisch für Ihn nicht ohne weiteres möglich. Peter hat sich entschieden, in einen anderen Beruf zu wechseln. Die Arbeitslosigkeit bei gehörlosen Menschen ist sehr hoch und er hat sich entschieden, dass er eine Lehre beim Bäckermeister absolviert, der Ihn einstellt samt erforderlicher Hilfen. Dafür absolvierte er ein Orientierungspraktikum und der Chef war danach begeistert,
– auch wegen der fehlenden Nachwuchskräfte im Gewerbe.

Als Geburtsgehörloser hat er nie eine Vorstellung über das Hören erfahren und mit vierzig Jahren hat er sich sein System geschaffen, womit er auch im Beruf zurechtkommt. Dafür hat er an seinem Arbeitsplatz ein Ampelsystem integriert, bei dem
Die verschiedenen Backwaren mittels Zeitmessung fertiggestellt werden. Bei grünem Signal am Ofen ist die Ware fertig und er legt die nächste Fuhre ein. Mittels Übersichttafeln werden die Menge der verschiedenen Backwaren notiert Und an einem Whiteboard werden die für den nächsten Zeitraum geplante Produktion festgehalten. Bei Teambesprechungen wird ein Teleassistent angerufen , um die wichtigsten Ergebnisse in Gebärdensprache zu übersetzen. So bleibt Mark auf den neuesten Stand.

Die Ausbildungsinhalte lernt er an einer beruflichen Fachschule für gehörlose Menschen, welche in einer anderen Stadt liegt.

Merkzettel:

  • Untertitel sind für gehörlose- und schwerhörige Menschen vorgesehen und nicht für blinde- und hochgradig sehbehinderte Menschen geeignet.

  • Die Sprache im Web aus Text, erklärenden Symbolen und Informationen aus Videos ist für gehörlose Menschen die passende Form – Die Form der vermittelten Inhalte sollten kurz, einfach und verständlich sein.

  • Grafische Symbolik und besondere Hervorhebungen von Textpassagen können Ausdruck und Wichtigkeit bei Untertitel verstärken.

  • Ein Video ist barrierefrei, wenn sowohl ein Untertitel als auch eine Audiodeskription angeboten wird.

weitere Quellen:

Grenzen und Möglichkeiten von Avataren.

Sind Gebärdendolmetscheravatare sinnvoll?

Einleitung – Richtlinien

Historie

Die zunehmende Digitalisierung im Web seit den 2000-er Jahren
Erforderte erste Maßnahmen und Konzepte für eine bessere Zugänglichkeit und damit auch eine Teilhabe für Menschen mit Behinderung.
Dazu wurde 2002 eine Richtlinie – die Barrierefreiheits-Informationstechnik-Verordnung BITV eingeführt. ein Experten-Team entwickelte daran angelehnt ein Verfahren, um die digitale Barrierefreiheit nach feststehenden Maßstäben prüfen zu können. Dieses Verfahren berücksichtigt die Weiterentwicklung von Standards und passt das Prüfverfahren fortlaufend an neue Technologien an.

In der ersten Stufe wurde weitestgehend der Fokus auf das statische Web mit noch weniger interaktionen betrachtet
und das prüfverfahren daraufhin abgestimmt.
Mit der BITV 2.0 entstand das dynamische Web, wobei nicht mehr sichganze Seiten neu gerendert wurden,
sondern sich nur teile der Inhalte auf der Seite dynamisch ändern. So entstand ein viel aktiveres “mitmach” Web 2.0 mit den Social-Media Applikationen, die in diese neuen Richtlinien aufgenommen wurden. In
der aktuellen Version ist die Barrierefreiheit für die unterschiedlichsten Endgeräte mit unterschiedlichen Screendesign durch Touch Techniken hinzugekommen.

Umfang und Grenzen der digitalen Barrierefreiheit

Der schnelle Wandel in der digitalen Informationstechnik erfordert die Einhaltung allgemeiner Standards, damit Hilfsmitteltechnologien Ihre Anpassungen in einer realistischen Zeit umsetzen können.

  • Es sind Scriptingsprachen und Frameworks für das Web zu verwenden, die APIs Bibliotheken mit Barrierefreiheitsaspekten einhalten.

  • Es werden Browser verwendet, die diesen Standard in der Form aufbereiten, dass Hilfsmitteltechnologien an diese Schnittstellen zugreifen können.

Für die Umsetzung der Technologien ist es wichtig, eine möglichst allgemeine Lösung für die unterschiedlichen Behinderungen anzubieten
und nur dann, wenn es sich nicht anders umsetzen lässt eine extra Lösung einzurichten.
So lassen sich beispielsweise Untertitel für gehörlose und eine Hörfilmfassung mit einer extra Tonspur für blinde Menschen nicht in einer Form umsetzen und sind getrennt zu betrachten.

Heterogene Gruppe der Menschen mit Behinderungen

Bei den unterschiedlichen Behinderungen ist es schwer all diese Aspekte berücksichtigen zu können, deshalb wurden Schwerpunkte für bestimmte Behinderungsarten festgelegt, die in die Richtlinien enthalten sind.
Dies soll ein möglichst breites Spektrum abdecken, erreicht aber bei weitem nicht schätzungsweise alle 400 Behinderungsarten und erfordert auch weiterhin kreative Konzepte!
Wenn in bestimmten Fällen eine besondere Zielgruppe im Fokus steht,
sollte hier eine extra Lösung angeboten werden – wie beispielsweise Angebote in leichter Sprache.

Somit behandeln die Richtlinien zur digitalen Barrierefreiheit hauptsächlich die folgenden Behinderungsarten:

  • Blinde und Sehbehinderte Menschen.

  • Gehörlose und Schwerhörige Menschen

  • Menschen mit motorischer Behinderung.

  • Und die größte Gruppe der Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen.

Gesetze und Richtlinien

Der Zeitplan im Kontext der Inklusion

  • Die WHO geht davon aus, dass 15 Prozent der Bevölkerung eine Behinderung hat.
    als Behinderung gilt, wenn eine Tätigkeit gar nicht oder nicht mehr effizient ausgeführt werden kann.
  • 2006 stellt die UNO die Rechtskonvention für Menschen mit Behinderung auf, die 2008 in Kraft tritt. Definiert wird der Begriff Barriere aus dem Kontext der durch die Umwelt geschaffener baulicher und auch digitaler Maßnahmen entstehen.
    Diese können dazu beitragen, dass ein Mensch in seinem Handeln und in seiner Entwicklung behindert wird.
  • 2009 tritt der völkerrechtliche Vertrag der UNO in Deutschland (Ratifizierung) mit der Forderung des Rechts auf Inklusion in Kraft. Inklusion heißt, dass alle Menschen teilhaben können am gesellschaftlichen Leben und überall einbezogen werden, unabhängig von Geschlecht, Fähigkeiten oder Einschränkungen. Dies gilt auch für sämtliche Kommunikationsbereiche
    sowie für den Bereich Bildung und Lernen.
  • 2003 entstand parallel zum Prozess der UNO auf nationaler Ebene die Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV) , die auf
    Grundlage des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes entstanden ist.
  • 2011 und im Oktober 2019 wurde die BITV in der Stufe 2 und als neue BITV 2.0 fortlaufend technischen Entwicklungen angepasst. Diese dient als Grundlage für die Umsetzung der Digitalen Barrierefreiheit in den Ländern der BRD.

  • Juni 2019 ist der European Accessibility Act gesetzlich in der EU verabschiedet worden und muss bis 2025 verbindlich umgesetzt sein. Dieser ist Vorgabe für die Umsetzung der Digitalen Barrierefreiheit in den Mitgliedsstaaten der EU und bezieht sich teils auf Dienstleistungen und Produkte privater Unternehmen.
  • Im Mai 2021 wurde im deutschen Bundestag das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz – BFSG verabschiedet, welches auf nationaler Ebene die Umsetzung des EAA für Deutschland darstellt.

Wer muss die Digitale Barrierefreiheit umsetzen?

Die Richtlinie 2016/2102 adressiert die öffentliche Hand
Und ist in die neue BITV eingegangen. Sie umfasst die folgenden Punkte:

  • Anwendungen des Internets von öffentlichen Einrichtungen und des Intranets.
  • Verwaltungsanwendungen und Dokumente öffentlicher Stellen
    Das sind alle Stellen, die dem Europäischen Recht nach der öffentlichen Auftragsvergabe unterliegen.

Dazu zählen:

  • Bund, Länder und Gemeinden.
  • juristische Personen des öffentlichen und privaten Rechts, sofern diese im Allgemeininteresse liegende Aufgaben nicht-gewerblicher Art wahrnehmen

Ein allgemeines Interesse besteht bei folgenden Institutionen:

  • Sozialversicherungsträgern
  • Rentenabteilungen
  • Krankenkassen und kommunale Aufgabenträgern, z.B. Gleichstellungs- und Behindertenbeauftragte
  • Kultureinrichtungen
  • Teile der Wirtschaft und Handel, wenn diese zu
    Mehr als 50% für öffentliche Auftraggeber arbeiten.
  • Öffentlicher Nahverkehr
  • Öffentliche Bildungsträger von Aus- und Weiterbildung
  • Sozialträger mit Dienstleistungen

Ausnahmen bestehen für Schulen, Kindergärten und Krippen. Die wesentlichen Verwaltungsfunktionen müssen allerdings auch in diesem Fall den Barrierefreiheitsanforderungen der Richtlinie Rechnung tragen.

Welche Aspekte bestehen somit an die digitale Barrierefreiheit?

Für den Gedanken der Inklusion betrifft dies insbesondere Menschen,

  • die als Besucher von Websites keine visuellen Informationen aus Diagrammen und Bildern wahrnehmen können.
  • die keinen Ton hören oder keine Maus bedienen können
  • die langsame Internetverbindungen durch Smart-Geräte verwenden und die große Dateien nicht einfach herunterladen können.
  • die Schwierigkeiten haben, sich auf schlecht organisierten Websites mit unklarem Aufbau zurechtzufinden, weil Sie eine Lernbehinderung haben, eine andere Sprache sprechen oder jünger bzw. älter als der durchschnittliche Benutzer sind.

All diese Faktoren erfordern ein universales Design, das von einem möglichst breiten Spektrum potenzieller Besucher und nicht von einem idealisierten “Durchschnitt” genutzt werden kann. Dies erfordert, dass sie die Bedürfnisse von Personen mit einer Vielzahl von Behinderungen, Altersgruppen und Muttersprachen berücksichtigen müssen.

Um eine organisationsweite Entwicklung für ein inklusives Design zu gewährleisten, werden auf internationaler Ebene die Web-Content-Accessibility-Guidelines – die WCAG als internationaler Standard zur Barrierefreiheit verwendet. Diese sind seit 2019 in EN 301 549 eingegangen und auf europäischer Ebene verpflichtend.


Quelle:

Barrierefrei, universal oder benutzerfreundlich?

In den letzten Jahren haben sich praktisch drei Design-Ansätze entwickelt, die für alle Menschen
einfacher zu nutzen sind und somit auch die Gruppe der menschen mit Behinderung einschließen.
Diese gelten sowohl für bauliche Maßnahmen als auch für Produkte und Dienstleistungen im Bereichen der Kommunikation und Unterhaltungselektronik. Hinzu kommt der Bereich der Informationstechnologien mit seinen Angeboten wie Hardware, Software, medialen – und online Lernangeboten, Websites sowie der inklusive Unterricht.

Worin unterscheiden sich diese drei Begriffe eigentlich?

Die Barrierefreiheit hat den Personenkreis der Menschen mit Behinderung im Fokus, wobei beachtet wird,dass Sie die Eigenschaften von Produkten, Dienstleistungen und Einrichtungen selbständig nutzen können.
Der Gesetzgeber hat hierfür Richtlinien verabschiedet die vorschreiben, dass ” öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen vollständig zugänglich sein müssen”. Anders betrachtet, ist die Zugänglichkeit und somit die Teilhabe an allen wesentlichen Bereichen des Lebens herzustellen und fortlaufend anzupassen.

Design for all – Universelles Design

Dieser Ansatz geht über die Barrierefreiheit hinaus und bezeichnet die Gestaltung von Produkten und bauliche Maßnahmen, die von allen Menschen so weit wie möglich genutzt werden können, ohne dass eine Anpassung für einen bestimmten Personenkreis erforderlich ist. Beispiele hierfür sind abgesenkte Bordsteinkanten und automatische Türöffner, die von allen Menschen genutzt werden können.

Als Einflussgrößen für das universelle Design können Angaben wie Geschlecht, Alter, Statur, Kultur , Nationalität /ethnische Gruppe ,, Muttersprache und Lernpräferenz herangezogen werden.
Das ziel des Universellen Design ist, in erster Linie den Bedarf an unterstützenden Technologien soweit wie möglich zu verringern oder gar aufzuheben. Dabei werden bereits vorhandene Hilfstechnologien unterstützt, wie sie in Hard- oder Software vorhanden sind.
(Beispielsweise die Eingabehilfen von Windows 10, etc.).

Was beide Ansätze verbindet, dass Sie nicht! dem Kreis der durchschnittlichen Nutzergruppe betrachten und versuchen eine möglichst breite Zugänglichkeit für ein Produkt oder System zu schaffen.

Usability – Benutzerfreundlichkeit

Bezeichnete früher die Usability eher die Gebrauchstauglichkeit – wird heute der Begriff der Benutzerfreundlichkeit verwendet. Sie beachtet
die intuitive Bedienbarkeit eines Produktes oder Systems,
leicht zu erlernen,verstehen und zu merken. Leider werden immer noch wenig Menschen mit Behinderung in den Tests für die Usability einbezogen, so dass diese Produkte für Sie nicht unbedingt barrierefrei sind. Die Usability besitzt jedoch aktuell durchaus Ansätze, die sich mit der Barrierefreiheit kreuzen und auch Aspekte des universellen Design betreffen:

Leichte Erlernbarkeit, welches für die Barrierefreiheit die Verständlichkeit betrifft. Auch ie Konsistenz, also die Schlüssigkeit eines Produktes, welche wiederum eine klare Funktionalität der Barrierefreiheit voraussetzt und nicht zuletzt die Effizienz und Effektivität, bei denen beide Ansätze mit minimalen einfachen Aufwand erfolgreich Ire erforderlichen ziele und Lösungen anstreben.

Fazit

Wenn Produktdesigner universelle Designprinzipien anwenden, mit besonderem Augenmerk auf die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen, und wenn Usability-Experten routinemäßig Menschen mit verschiedenen Behinderungen in Usability-Tests einbeziehen, werden mehr Produkte für alle zugänglich und nutzbar sein.

Inklusives Design

„Wenn alles in der digitalen Umwelt so vorhanden ist, dass jede Person sich mit seinen individuellen Bedürfnissen zurechtfinden kann, dann ist das Prinzip für ein inklusives Design verwirklicht“.

Aus diesem Blickwinkel heraus kann ein Ansatz in der Form verstanden werden, dass nicht nur Lösungen für die Zugänglichkeit (hier Barrierefreiheit) bereitgestellt werden,
sondern jede Person sich im Angebot zurechtfindet und damit wertgeschätzt und willkommen ist. Sei es als älterer Mensch, mit und ohne interkulturellen Hintergrund sowie nach Gender und geschlechtlicher Identität. Alles zusammen fließt ein in das im vorherigen Beitrag beschriebene „Design for All!“ oder auch als das Gesamtkonzept für das universale Design. Alle Menschen sollen davon profitieren, beispielsweise in Form von gemeinsames und damit diverses Arbeiten in Teams und lernen in Gruppen.

Bereiche der digitalen Inklusion

Mit diesen Ansatz lassen sich für die digitale Inklusion grob folgende Bereiche aufzeigen, in denen der Entwicklungsprozess stattfindet:

  • Bereiche der Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung.

  • Einen Vereinfachten Zugang ermöglichen durch,

    für Hardware und Software sowie eine Internetanbindung.

    für Computerkenntnisse und deren Fähigkeiten.

  • Die wirtschaftliche Situation – durch geringe Kosten für den Zugang.

    Bildung und Information – den Bildungsstand berücksichtigen und eine einfache Umsetzung in andere Sprachen.

  • geografische Lage, betrifft u.a. kulturelle und regionale Gegebenheiten.

  • Alter, einschließlich älterer und jüngerer Menschen – Hier durch ein einfaches Verständnis von Technik.

  • Sowie Sprache. – Hier nach ethnischen und kulturellen Aspekten.

Der inklusive Design Prozess

Was ist ein inklusives Team?

Je diverser ein Team, desto mehr individuelle Vorurteile werden deutlich, auch im Hinblick dazu, wie vielfältig das breite Publikum der Nutzer und Nutzerinnen aufgestellt ist. Nutzen für die Nutzer entwickeln, dabei die Inspiration von ausgeschlossenen Gemeinschaften für weitere noch unberücksichtigte Nutzergruppen zu gewinnen sind wesentlich und dürfen nicht aus eigener Perspektive des Teams ersetzt werden.

Inklusive Bilder

Grundsätzlich werden zwei Techniken für die Bildsprache eingesetzt:
Beim Abstrahieren bleibt die bildliche Aussage weniger konkret – konzeptionelle Illustrationen mit abstrakten Darstellungen von Farben, Menschen und Situationen werden eingesetzt, um ein breites Publikum anzusprechen. Genauso kann ein breites Spektrum durch Diversifizierung, die viele Interessensgruppen aufzeigt ansprechen,ohne hierbei konkret zu werden. Beide Ansätze versuchen ein möglichst breites Spektrum in Frage kommende Personen zu erreichen.

Inklusive Texte und Sprache

Neben einem klaren und einheitlichen Aufbau der Inhalte in einer einfachen klaren Sprache gibt es für das inklusive Verständnis weitere Aspekte:
Gender und Geschlecht sind beispielsweise zwei unterschiedliche Formen der Identifizierung und es ist sinnvoll die angesprochene Person über ein extra Eingabefeld sich nach den eigenen Vorstellungen ausdrücken zu können. Ebenso verhält es sich mit der ethnischen Zugehörigkeit, die durchaus mit mehr als ein Wort wie „Asiatisch-Britisch“ angegeben werden kann. Auch hier muss zwischen Nation und Zugehörigkeit unterschieden werden.

Inklusive Identifikation durch eigene Wahl bestimmen

Dies betrifft nach der Auswahl der Identifikation nach Geschlecht,Herkunft und anderer Kriterien auch die passende Anrede im weiteren Textverlauf und Sprachwahl. Oft wird hierzu eine Anredeform (Pronomen) einem Geschlecht zugeordnet – beispielsweise weiblich und weiter mit dieser gearbeitet, anstatt eigene Pronomen zuzulassen. Eine individuellere Lösung bietet eine stärkere Beziehung zu allen Nutzern und erzeugt Wertschätzung. Weniger persönlich und eher für einen fachlichen Kontext geeignet, ist die geschlechtsspezifische Bezeichnung durchweg im Text zu streichen. Der Vorteil wäre, dass diese Form leichter und wiederum öfters verwendet werden kann.

Weitere inklusive Design Ansätze

  • „Kinderleicht“ entwickeln, jeder Mensch kann es nutzen.

  • Richtlinien für ein inklusives Design erleichtern die Dinge, wie Sie gestaltet werden können.

    Beispielsweise können erste Informationen zur Ethnischen Herkunft wie „Asiatisch-Britisch“ vorab über das System eingeholt werden, um dann die eigentliche Befragung durchzuführen.

  • Bei mobilen Aspekten und für die Bedienung über definierte Gesten ist ein Angebot für ein 1-Finger-Äquivalent für 1-Hand-Navigation bei motorischer Einschränkung sinnvoll und wichtig. Dies gilt auch für weitere mehrfach nutzbare Bedienkonzepte.

  • Darüber hinaus sind die Toolkits bei Betriebssystemen wie Sprachassistenten wie Cortana, enthaltene Screenreader und zusätzliche Eingabehilfen bereits vorhanden und nutzbar.

Fazit

Inklusives Design ist ein interdisziplinärer Ansatz, der auch die Barrierefreiheit und Benutzerfreundlichkeit berücksichtigt. Während die Barrierefreiheit einen starken Fokus auf die technische Umsetzung für Hilfstechnologien legt, kommen beim inklusiven Ansatz weiterreichende Aspekte der Verständlichkeit und Befähigung zum Tragen. Somit ist dies auch umfassender als für die Benutzerfreundlichkeit für ein Produkt oder Dienstleistung ein möglichst großes „Benutzererlebnis zu erschaffen“.

Barrierefreies Design

Barrierefrei im Sinne der Richtlinien bedeutet, dass keine Person von der Nutzung einer Website
ausgeschlossen wird oder diese nur eingeschränkt nutzen kann.
Angelehnt am universalen Design soll eine Website entwickelt werden, die möglichst von vielen Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten genutzt werden kann und wenn sich dies nicht ermöglicht, ist eine gesonderte Lösung anzubieten.
Beispiele sind Audiodeskription für blinde Menschen oder Untertitel für vertonte Videos.

Zielgruppe sind insbesondere Menschen mit Beeinträchtigungen für die Ausnahmen gelten. Im Fokus der Richtlinien stehen insbesondere Menschen, bei denen eine Person Schwierigkeiten mit der Bewegung und der Hände, des Sehens und Hörens und ein großer Bereich der Konzentration, des Verstehens und insgesamt der kognitiven Fähigkeiten hat.

 

Die Prinzipien der Barrierefreiheit

 

Wahrnehmung und Transformation

 

Ein wichtiger Aspekt für die Barrierefreiheit ist das transformieren in andere Formate und somit auf mehreren Arten wahrgenommen wird und zur Verfügung steht. Text kann durch die von Menschen mit Behinderungen verwendeten Hilfsmittel in Audio und in Braille genutzt werden. Audio kann wiederum in Text umgewandelt werden, aber dies muss bereits auf der Website zur Verfügung stehen, also bevor es den Benutzer erreicht.
Neben Text sind auch bildliche Informationen, Animationen und Videos mit alternativen Angeboten anzubieten, um auch hier wiederum auf unterschiedliche Wahrnehmungen einzugehen.

(Transkript für blinde Menschen, Untertitel für gehörlose Menschen und Symbole für wichtige Hinweise und Informationen).

 

Bedienbarkeit

 

Der Inhalt sollte über mehrere Eingabemethoden navigierbar oder bedienbar sein
und es sollten variable Zeitlimits für die Erfüllung eingerechnet werden, um die gestellte Aufgabe erledigen zu können.
(Internetbanking mit eigener Zeitkontrolle, ohne dass die Sicherheitsaspekte für die Transaktion gefährdet sind).

 

Dies gilt auch für Animationen und zeitgesteuerte Medien, deren Bedienung und Handhabung individuell angepasst werden kann, unabhängig vom Eingabemedium
Das betrifft Tastatur oder Maus / Touch Bedienung – auch als Hilfsmittel davon abgeleitet.
Werden falsche Eingaben oder Elemente ausgelöst muss hierfür ein Mechanismus bereitgestellt werden, diesen Schritt zurückzunehmen und den Ausgangszustand wieder zu erreichen.

 

Verständlichkeit

 

Wenn der Inhalt über die verschiedenen Formen wahrgenommen werden kann und auch nach den Richtlinien bedienbar ist kann dieser trotzdem unverständlich sein und ist somit nicht barrierefrei. Ein großer Schwerpunkt liegt hier auf die Verständlichkeit , die durch Sprache vermittelt wird. Sie sollte so einfach wie möglich formuliert werden und dabei prägnant sein. Dies richtet sich nach der Bildung der Zielgruppen, dem Alter und der Lebenserfahrung, nach der Kultur und Vertrautheit der Materie. Texte können durch Abbildungen und Videos ergänzt werden und für bestimmte Gruppen als gleichwertiges Angebot bereitgestellt werden.

(Gehörlose lernen gern per Video).

 

Zusammenfassungen und Abstracts können das erfassen von viel Text auf das Wesentliche konzentrieren. Verständlichkeit betrifft darüber hinaus weitere Aspekte wie die nachvollziehbaren Abläufe eines Systems wie beispielsweise ein Bestellsystem. Alles sollte vorhersehbar sein, was erwartet mich? WO befinde ich mich im Ablauf?
Und dies mit Hinweisen und eindeutigen Anleitungen ergänzt.

 

Robust

 

Bei der Entwicklung einer Website ist darauf zu achten, dass diese möglichst von vielen Browsern unterstützt wird. Dies richtet sich nach der Marktgröße der Anbieter und deren Schnittstellen, die von verschiedenen Hilfsmittel und ihrem bevorzugten Browser genutzt werden können. Dies sollte auch dann noch funktionieren, wenn individuelle Anpassungen wie Farbe, Schrift und Größe etc. vorgenommen werden. Hierbei besteht immer das Gleichgewicht zwischen Innovation und neue Technologien und die Unterstützung und Stand der Hilfstechnologien zu beachten. Ein Kompromiss könnte eine Altersgrenze von Browsern sein, die Technologien bis 4 Jahre alt unterstützen und ältere Browser können noch auf die Inhalte zugreifen, aber das Layout wird nicht mehr richtig abgebildet. Die Entwicklung nach gültigen Standards für Websites ist bereits ein wichtiger Schritt, der von den meisten Hilfstechnologien unterstützt wird und ist dabei flexibel genug, Schnittstellen für zukünftige Technologien anzubieten.
(Offene Architektur)

 

Merkmale

 

  • Die Inhalte werden als Text, Bild oder vertont angeboten und auf der Website als Code und Markup präsentiert.
  • Browser ,media-Player und andere Agenten müssen die Inhalte für Hilfsmittel entsprechend aufbereiten.
  • Entwickler, Designer, Programmierer, Autoren erstellen Inhalte nach bewährten Standards und offene Architektur, die sich durch Bewertungstools zur Barrierefreiheit einfacher überprüfen lassen.
  • Dies gilt auch für Autorentools zur Erstellung von Websites, die allgemein zugänglich gestaltet werden müssen.