Barrierefreies Design

Barrierefrei im Sinne der Richtlinien bedeutet, dass keine Person von der Nutzung einer Website
ausgeschlossen wird oder diese nur eingeschränkt nutzen kann.
Angelehnt am universalen Design soll eine Website entwickelt werden, die möglichst von vielen Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten genutzt werden kann und wenn sich dies nicht ermöglicht, ist eine gesonderte Lösung anzubieten.
Beispiele sind Audiodeskription für blinde Menschen oder Untertitel für vertonte Videos.

Zielgruppe sind insbesondere Menschen mit Beeinträchtigungen für die Ausnahmen gelten. Im Fokus der Richtlinien stehen insbesondere Menschen, bei denen eine Person Schwierigkeiten mit der Bewegung und der Hände, des Sehens und Hörens und ein großer Bereich der Konzentration, des Verstehens und insgesamt der kognitiven Fähigkeiten hat.

 

Die Prinzipien der Barrierefreiheit

 

Wahrnehmung und Transformation

 

Ein wichtiger Aspekt für die Barrierefreiheit ist das transformieren in andere Formate und somit auf mehreren Arten wahrgenommen wird und zur Verfügung steht. Text kann durch die von Menschen mit Behinderungen verwendeten Hilfsmittel in Audio und in Braille genutzt werden. Audio kann wiederum in Text umgewandelt werden, aber dies muss bereits auf der Website zur Verfügung stehen, also bevor es den Benutzer erreicht.
Neben Text sind auch bildliche Informationen, Animationen und Videos mit alternativen Angeboten anzubieten, um auch hier wiederum auf unterschiedliche Wahrnehmungen einzugehen.

(Transkript für blinde Menschen, Untertitel für gehörlose Menschen und Symbole für wichtige Hinweise und Informationen).

 

Bedienbarkeit

 

Der Inhalt sollte über mehrere Eingabemethoden navigierbar oder bedienbar sein
und es sollten variable Zeitlimits für die Erfüllung eingerechnet werden, um die gestellte Aufgabe erledigen zu können.
(Internetbanking mit eigener Zeitkontrolle, ohne dass die Sicherheitsaspekte für die Transaktion gefährdet sind).

 

Dies gilt auch für Animationen und zeitgesteuerte Medien, deren Bedienung und Handhabung individuell angepasst werden kann, unabhängig vom Eingabemedium
Das betrifft Tastatur oder Maus / Touch Bedienung – auch als Hilfsmittel davon abgeleitet.
Werden falsche Eingaben oder Elemente ausgelöst muss hierfür ein Mechanismus bereitgestellt werden, diesen Schritt zurückzunehmen und den Ausgangszustand wieder zu erreichen.

 

Verständlichkeit

 

Wenn der Inhalt über die verschiedenen Formen wahrgenommen werden kann und auch nach den Richtlinien bedienbar ist kann dieser trotzdem unverständlich sein und ist somit nicht barrierefrei. Ein großer Schwerpunkt liegt hier auf die Verständlichkeit , die durch Sprache vermittelt wird. Sie sollte so einfach wie möglich formuliert werden und dabei prägnant sein. Dies richtet sich nach der Bildung der Zielgruppen, dem Alter und der Lebenserfahrung, nach der Kultur und Vertrautheit der Materie. Texte können durch Abbildungen und Videos ergänzt werden und für bestimmte Gruppen als gleichwertiges Angebot bereitgestellt werden.

(Gehörlose lernen gern per Video).

 

Zusammenfassungen und Abstracts können das erfassen von viel Text auf das Wesentliche konzentrieren. Verständlichkeit betrifft darüber hinaus weitere Aspekte wie die nachvollziehbaren Abläufe eines Systems wie beispielsweise ein Bestellsystem. Alles sollte vorhersehbar sein, was erwartet mich? WO befinde ich mich im Ablauf?
Und dies mit Hinweisen und eindeutigen Anleitungen ergänzt.

 

Robust

 

Bei der Entwicklung einer Website ist darauf zu achten, dass diese möglichst von vielen Browsern unterstützt wird. Dies richtet sich nach der Marktgröße der Anbieter und deren Schnittstellen, die von verschiedenen Hilfsmittel und ihrem bevorzugten Browser genutzt werden können. Dies sollte auch dann noch funktionieren, wenn individuelle Anpassungen wie Farbe, Schrift und Größe etc. vorgenommen werden. Hierbei besteht immer das Gleichgewicht zwischen Innovation und neue Technologien und die Unterstützung und Stand der Hilfstechnologien zu beachten. Ein Kompromiss könnte eine Altersgrenze von Browsern sein, die Technologien bis 4 Jahre alt unterstützen und ältere Browser können noch auf die Inhalte zugreifen, aber das Layout wird nicht mehr richtig abgebildet. Die Entwicklung nach gültigen Standards für Websites ist bereits ein wichtiger Schritt, der von den meisten Hilfstechnologien unterstützt wird und ist dabei flexibel genug, Schnittstellen für zukünftige Technologien anzubieten.
(Offene Architektur)

 

Merkmale

 

  • Die Inhalte werden als Text, Bild oder vertont angeboten und auf der Website als Code und Markup präsentiert.
  • Browser ,media-Player und andere Agenten müssen die Inhalte für Hilfsmittel entsprechend aufbereiten.
  • Entwickler, Designer, Programmierer, Autoren erstellen Inhalte nach bewährten Standards und offene Architektur, die sich durch Bewertungstools zur Barrierefreiheit einfacher überprüfen lassen.
  • Dies gilt auch für Autorentools zur Erstellung von Websites, die allgemein zugänglich gestaltet werden müssen.