Späterblindung und die Umstellung am Arbeitsplatz.
Sonja hatte wie die meisten Späterblindeten einen Sehrest, der durch eine Augenerkrankung mehr und mehr abnahm. Mit Ende 30 kann Sie keinen Text am Bildschirm lesen und Sie muss auf blindentechnische Hilfsmittel Umsteigen. Sie bearbeitet Aufträge über eine Eingabemaske am PC und klärt Rückfragen mit dem Kunden telefonisch. Sie hat das Glück, dass im Zuge einer Umstellung ein modernes Warensystem eingesetzt wird, das teils per Screenreader für blinde Menschen bedienbar ist.
Wie arbeiten blinde Menschen am PC?
Nutzte Sie früher eine Vergrößerungssoftware, um Bildschirmbereiche zu zoomen, so wird jetzt
mangels Sehen eine Vorlesesoftware mit einer Braille-Zeile eingesetzt.
Es wird ab Cursor die aktuelle Textzeile auf der Braillezeile in Blindenschrift dargestellt
Und Sie kann dadurch komplizierte Angaben wie Fremdnamen, Artikelbezeichnungen überprüfen.
Dabei werden Ihr die Eingabefelder der Maske für Kundenaufträge angesagt und
Sie kann diese über die Tastatur ausfüllen und zur Weiterverarbeitung speichern.
Damit Sie bei Rückfragen mit Kunden im Telefongespräch wichtige Notizen festhalten kann,
kann Sie gleichzeitig über ein Headset sprechen und die Daten in einem Planer wie Outlook festhalten.
Hierbei hilft Ihr dieser Screenreader als Vorlesesoftware über eine synthetische Stimme den eingegebenen Text vorzulesen.
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Recherchieren im Internet
Sie benutzt für die Recherche zu bestimmten Fragen von Kunden einen Webbrowser. Wenn sie eine neue Website öffnet, startet ihr Screenreader automatisch am Anfang der Seite. Der Screenreader liest zunächst den Namen des Webbrowsers und den Titel der Webseite vor. Dies ist der Titel, der in der Browser-Titelzeile oder in den Registerkarten als bereits geöffnete Seite angezeigt wird. Dann liest ihr Screenreader von links nach rechts das Logo , die Überschriften, möglicherweise einige einführende Informationen, ein Suchfeld, einen Navigationsbereich wie ein Menü und dann den Inhalt der Hauptseite vor. Sie hört sich das beim ersten Besuch einer Website an, aber wenn sie dann auf eine andere Seite geht, will sie es nicht noch einmal hören. Also, sie verwendet Tastenkombinationen, damit sie direkt zum Inhalt dieser Seite gelangen kann. Sie navigiert manchmal nach Überschriften, Orientierungspunkten und Links. Bei hilfreichen Informationen legt Sie im Browser ein Unterverzeichnis an und speichert sich die Seiten als Lesezeichen ab.
Navigieren mit Handy & Co.
Wenn Sonja unterwegs ist und Ihr Handy einschaltet, startet sich der Screenreader automatisch. Sie navigiert dabei zwischen den Elementen und Seitenbereichen über Wischgesten, die Sie mit mehreren Finger gleichzeitig ausübt. Sie verwendet den Sprachassistent, um den Browser für einen wichtigen Beitrag aufzurufen und diktiert dazu die Adresse in die Zeile. Für die weitere Recherche nutzt Sie die Suche der Startseite, aktiviert diese und gib den Begriff ein. Dabei streift Sie mit dem
Finger über die eingeblendete Tastatur und Tipp den angesagten Buchstaben vom Screenreader ein.
Die Vorschläge der Autokorrektur wird ebenso angesagt und der passende Begriff bestätigt Sie wieder mit tippen. Jetzt lässt Sie sich über eine weitere Geste den gesamten Text ab dem Inhalt vorlesen.
Menschen wie Lisa, die nicht sehen können, können mehr und mehr effektiver an weitere Aspekte des Lebens teilnehmen und sich mit anderen Personen vernetzen. Mit dem notwendigen Verständnis für die Barrierefreiheit ähnlich wie der Begriff der Nachhaltigkeit, können Designer Technologien entwickeln, die von vornherein bedienerfreundlich auch für blinde Menschen sind. Es fehlt dazu eine stärkere Verbindlichkeit für die Barrierefreiheit, obwohl viele Ansätze und Techniken bereits vorhanden sind. Diese umfassen nicht mehr als 6 % erhöhten Aufwand zu den gesamten Entwicklungskosten!
Nutzen der Barrierefreiheit für Beruf und Bildung
Ein barrierefreier Zugang für berufliche digitale Bildung ermöglicht gerade blinden Menschen ein breiteres Spektrum an allgemein gültigen Abschlüssen auch im Hinblick auf Arbeitgeber, die nach bestimmten Qualifikationen einstellen.
Bestehen im Lernprozess keine Barrieren für unterschiedliche Beeinträchtigungen fördert dies von vornherein das Lernen mit diversen Gruppen!
Merkzettel:
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Blinde- und hochgradig Sehbehinderte Menschen benötigen eine einheitliche Seitenstruktur, um gezielt und schnell zum gewünschten Inhalt zu gelangen.
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Dazu sind Überschriften mit untergeordneten Bereichen sinnvoll zu gliedern.
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Alle visuellen Inhalte, die eine Information darstellen, müssen als Text diese ausreichend beschreiben.
Dies gilt auch für komplexere Schaubilder und Diagramme. -
Alle wichtigen Inhalte und Abläufe müssen auch per Tastatur gleichwertig zur Maus erreichbar sein, da teils Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen als auch blinde Menschen rein die Tastatur nutzen.
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Hinzukommt für die mobile Darstellung, dass alle Inhalte und Abläufe wie per Tastatur und Maus auch per Touch erreichbar und bedienbar sind.
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Dies gilt auch innerhalb einer Anwendung, deren Interaktion durch PopUp-Fenster und geänderte Aktionen vorhersehbar sein muss.